Schnelle Radwegeverbindung Ebersberg – München: Pragmatische, finanzierbare und zeitnahe Lösung statt CSU-Luftnummer über der B304

Die GRÜNEN im Osten Münchens aus Trudering, Haar, Grasbrunn und Vaterstetten können
nur den Kopf schütteln über die – zugegebenermaßen erfolgreiche – PR-Radl-Aktion der
CSU im Münchner Osten mit dem Ziel, einen aufgeständerten Radschnellweg über der
Wasserburger Landstraße auf über 10 km aus dem Umland in die Münchner Innenstadt zu
führen – ohne den Kfz-Verkehr in irgendeiner Weise zu beeinträchtigen.

Ja, die Verkehrswende hin zum Umweltverbund braucht mutige Denkansätze und konkrete
Umsetzungsschritte, aber keine unfinanzierbaren, baurechtlich komplizierten Luftschlösser,
die nebenbei den nahe liegenden ÖPNV-Ausbau auf der B304 dauerhaft verhindern.
Zahlreiche neue GRÜNE Ideen, die sich für deutlich weniger Geld in wesentlich kürzerer Zeit
realisieren lassen, liegen aber längst auf dem Tisch:

1.) Schnellstmöglich die Verkehrswende durch Radschnellwege voranbringen, z.B. die
realisierbare Variante entlang der Bahnstrecke mit einer neuen Brücke über die B471,
denn die Infrastruktur für den Fahrradverkehr muss sofort mit hoher Priorität verbessert
werden.

2.) Eine schnellstmögliche Planung der Tramlinie 21 von Berg-am-Laim entlang der
Kreillerstraße/Wasserburger Landstraße über Trudering nach Haar.

3.) Zügige Planung und Umsetzung des von den Truderinger GRÜNEN vorgeschlagenen
Radroutennetzes mit sinnvollen Verknüpfungen in die benachbarten Stadtteile und den
Landkreis München.

Der CSU-Vorschlag leidet nach GRÜNER Ansicht an folgenden Defiziten:
• Konkurrenz von Tram und Fahrrad – wir brauchen aber beides und möglichst eine
perfekte Synergie von Rad und Tram!
• Für eine Verkehrswende braucht es neben Visionen auch den Mut, der Bevölkerung
ehrlich zu sagen, dass dazu ein generelles Umdenken in der urbanen Mobilität
erforderlich ist.
• Diese aufgeständerte Radschnellwegtrasse wäre mit Abstand die teuerste Variante von
verschiedensten attraktiven Radwegrouten, bräuchte eine Vielzahl von über 65 m
langen Auf- und Abfahrten, also riesige Rampenbauwerke die städtebaulich nicht
sinnvoll in den Straßen – und Siedlungsraum zu integrieren sind – und letztendlich
keine ernsthafte Chance auf Realisierung hat.
• Bei der B304 handelt es sich um eine Bundesstraße, die durch mehrere Gemeinden läuft.
Der Verwaltungs-, Planungs- und Genehmigungsaufwand bis zur Realisierung würde –
bei seriöser Einschätzung – Jahrzehnte betragen und eben auch die Unterstützung des
Bundes erfordern.

Ja, die Verkehrswende zu Gunsten des Umweltverbunds braucht mutige Denkansätze und
eine schnellstmögliche Umsetzung – die CSU-Luftnummer ist dazu kein geeigneter Beitrag!
Wir freuen uns aber darüber, dass die CSU scheinbar endlich verstanden hat, dass in die
Verbesserung der Radinfrastruktur viel Geld investiert werden muss – daran werden wir sie
gerne in Zukunft erinnern.

Gezeichnet stellvertretend für die Truderinger, Haarer, Grasbrunner, Vaterstettener und Ebersberger GRÜNEN

Dr. Susanne Weiß und Herbert Danner
FraktionssprecherInnen im BA15 Trudering-Riem

Dr. Ulrich Leiner
Gemeinderat und 2. Bürgermeister in Haar, Ortsvorstand BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Haar

Michelle Nelson
stellv. Fraktionsvorsitzende im Gemeinderat Grasbrunn, Ortsvorstand BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Grasbrunn

David Göhler
Gemeinderat in Vaterstetten, Ortsvorstand BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Vaterstetten

Thomas von Sarnowski
Kreisrat für den Landkreis Ebersberg, Mitglied im Landesausschuss von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Bayern